November 2024

Das Eier – Update

Nur ein ganz kurzer Legebericht: 
 
Es sind jetzt etwa über fünfzig Anteile Ei, mit denen am Schreiberhof kalkuliert wird. Die für die Legearbeit benötigten Hühner sind zwar noch nicht am Hof, aber sollen jetzt bald eintreffen und können dann wie geplant, ab dem kommenden Jahr zu legen beginnen, so dass es dann auch Eier aus biologischer Haltung gibt. 
 
Überhaupt: Die Hühner sind zu beneiden, auf gewisse Weise. Ihr Lebensraum hat so gar  nichts mit dem zu tun, dem die Legehennen der Massenproduktion ausgesetzt sind. Vielleicht ist das ja auch ein Gedanke, jemandem ein Huhn (also einen Ei-Anteil) zu Weihnachten „zu schenken” und noch dabei zu sein im nächsten Jahr.

Es sind noch ein paar Anteile möglich. Bei Interesse, bitte gleich beim Schreiberhof melden.

Das war die Jahresklausur

Am 16. und 17. November fand im JUFA Hotel Deutschlandsberg die Solako Jahresklausur 2024 statt, moderiert von Karin Lebenbauer.

Die Agenda der zwei Tage in aller Kürze:

• Berichte von unseren Höfen
• Bearbeitung von Themen aus den Hofberichten (in Kleingruppen)
• Vereinsinterne Themen
• Fahrplan für das Wirtschaftsjahr 2025/2026
• Berichte von den Verteilstellen
• Ideensammlung zu diversen anderen Themen
• dazu noch: gemeinsames Kegeln, Spaziergänge in Kleingruppen…

Ganz schön viel für die 2 Tage. Am Ende war die Stimmung eine sehr gute, mit einem sehr positiven Gefühl, weiter in das neue Jahr zu gehen. 

Ihr habt es an den Verteilstellen schon bemerkt, es gab diese Woche eine erste Abfrage über die geplanten Anteile im nächsten Wirtschaftsjahr. Das ist für die Höfe sehr wichtig zu wissen, da ja die Planung (Einkauf von Jungpflanzen, Budget und Planung der Mengen…) teilweise schon jetzt beginnt und nicht erst mit dem Ausfüllen der Teilhabererklärungen im Frühjahr. 

Es gibt einige neue Ideen, die viel Energie haben, wie die Öffnung der Höfe zu weiteren Aktivitäten und Angeboten (mehr davon im kommenden Jahr) oder weitere Pläne unserer Arbeitsgruppe „Werbetrommel”, wo wir uns – immer im Rahmen der wenigen Zeit, die uns neben unseren Jobs als Teilhaberinnen und Teilhaber zur Verfügung steht – ständig um mehr Außenwirkung und neue Netzwerke bemühen. 

Wer mehr wissen möchte oder Fragen hat, bitte meldet euch entweder über gremium@solako.at oder kontaktiert eure „Verteilstellenleitung”. Wir wollen im Verein transparent arbeiten und sind selbstverständlich jederzeit offen, Inhalte zu teilen, die in Sitzungen oder Klausuren thematisiert werden. 

„Dahoam”: Homestories

Eine Neuerung, die wir im Newsletter ab dem kommenden Jahr einbringen wollen, sind sogenannte „Homestories”, die wir gerne mit unseren Teilhaberinnen und Teilhabern dahoam machen möchten.

Das sieht so aus: Jemand von uns besucht euch zu Hause auf ein Frühstück (wir bringen natürlich auch selber etwas Köstliches mit!). Wir bringen auch eine Kamera mit für ein paar schöne Bilder und wir nehmen auch Fragen mit. Ja, und dann unterhalten wir uns über Lebensmittel, was es für euch bedeutet, euch gut zu ernähren und über die Welt an sich. 

Am Ende wollen wir alle ein wenig mehr voneinander erfahren. Selbstverständlich bekommt jede und jeder die Möglichkeit, die Bilder und das, was wir zusammengeschrieben haben, Korrektur zu lesen, so dass wir nichts veröffentlichen, mit dem ihr vielleicht nicht einverstanden seid. 

Wir werden euch dazu im Laufe des Jahres kontaktieren. Ja, und die Höfe möchten wir natürlich ganz besonders dazu einladen, mitzumachen, so dass wir auch ein wenig mehr Einblick bekommen, wie das Hofleben aussieht – hinter den Kulissen sozusagen. 

Rezept: Knäckebrot (Roggenmehl)

Wer den Korn+ Anteil vom Schreiberhof hat, darf sich ja alle zwei Monate über eine ordentliche Ladung ganzes Korn oder Mehl, Polenta, Haferflocken, Haferreis (der bekommt noch einmal einen eigenen Beitrag, weil der gerne sträflich unterschätzt wird, aber bei uns traditionell immer schon eine Rolle gespielt hat und langsam auch wieder aus dem Arme-Leute-Essen-Eck heraustritt und zunehmend in der gehobenen Gastronomie entdeckt wird), Kürbis- oder Sonnenblumenkerne und natürlich Kernöl und Sonnenblumenöl. 

Bei diesem Rezept spielt das Roggenmehl die Hauptrolle. Roggenmehl ist natürlich toll zum Brot backen, wenn man die Zeit hat, sich mit dem Sauerteig zu beschäftigen. Was aber auch immer geht, ist Knäckebrot.  

Hier nun ein Rezept für ein Knäckebrot mit Roggenmehl, das bei mir regelmäßig in der Brotkiste liegt. Das tolle am Knäckebrot ist ja, dass es fast ewig hält. 

Für zwei Bleche Knäckebrot aus dem Backrohr braucht ihr (alles vom Schreiberhof, wenn ihr zusätzlich Käse verwenden wollt, dann einen Hartkäse vom Edlerhof): 

140g Roggenmehl
120g Haferflocken
150g Leinsamen, Kürbiskerne und/oder Sonnenblumenkerne, gemischt 
etwa 50g gerieben Käse, wenn man möchte (muss aber nicht sein)
2 gepresste Knoblauchzehen (muss auch nicht sein, schmeckt aber gut)
400ml Wasser
2 EL Sonnenblumenöl
Salz

Vorbereitungszeit:
10 Minuten + 20 Minuten (Rastzeit)
Backzeit:
1 Stunde 

Haferflocken und die Sonnenblumen- und/oder Kürbiskerne in die Küchenmaschine, einen Mixer, geben und einigermaßen fein mahlen. Es dürfen aber auch ein paar gröbere Stücke dabei sein, das macht gar nichts. 

Mehl, Leinsamen und die gemahlene Haferflocken/Kernmischung, bei Bedarf geriebenen Käse und gepressten Knoblauch sowie Salz in eine Schüssel geben und gut durchmischen.

Anschließend das Wasser und das Sonnenblumenöl dazugeben und mit einem Löffel gut durchrühren, bis eine glatte Masse entsteht. Diesen Teig dann 20 Minuten ruhen lassen, so verbinden sich die Zutaten noch besser mit der Flüssigkeit.

Das Backrohr in der Zwischenzeit auf 160° Umluft vorheizen. Wer nur ein Blech macht und dafür lieber etwas dickeres Knäckebrot bekommen möchte, kann auch Ober-Unterhitze verwenden. Bei zwei Blechen ist Umluft zu empfehlen.

Anschließend die Masse auf zwei gefettete oder mit Backpapier (idealerweise Permanent-Backpapier, davon unten mehr) belegte Bleche dünn (3-5mm) aufstreichen. Für das Auftragen empfiehlt sich ein Silikonschaber oder ähnliches, damit das Ganze nicht zu sehr klebt. 

Die beiden Bleche In das vorgeheizte Backrohr schieben. Nach etwa 10 Minuten Backrohr öffnen, die Bleche herausnehmen und mit einem Pizzaroller, wer hat, oder einem Messer unterteilen. Das ist wichtig, weil nach dem Ende der Backzeit das Knäckebrot nur mehr gebrochen, aber nicht mehr geschnitten werden kann. Ist aber auch ok, wenn jemand lieber bricht, geht das natürlich auch.

Anschließend wieder ins Rohr schieben und etwa eine Stunde backen. Nach einer Stunde lässt sich das gut testen, indem man ein Stück abreißt und schaut, ob es noch weich ist. Ist es noch weich, noch etwas weiterbacken. 

Beim Knäckebrot geht es mehr ums Trocknen als um´s Backen, das heißt, man kann, um Energie zu sparen, auch gegen Ende der Backzeit abdrehen und das Brot einfach im Rohr auskühlen lassen. 

In jedem Fall, ist das Brot ganz trocken, ist es fertig. Auskühlen lassen, und das war´s.

Umwelttipp: Traditionelles Backpapier ist ein unterschätztes Umweltgift! Auch für den Menschen sind die als Beschichtung aufgetragenen PFAS Chemikalien, auch „Ewigkeitschemikalien” genannt, ausgesprochen schädlich. Also, wenn irgendwie möglich, direkt am gefetteten Blech backen (ist halt mehr zum Putzen danach…), Dauerbackpapier besorgen oder auf traditionellem Backpapier so vorsichtig schneiden, dass es wenigstens mehrmals verwendet werden kann.

Gedanken zur ruhigen Zeit

Vor zwei Wochen hatte ich wieder einmal das Vergnügen, mit U-Bahnlinie 6 (U6) vom Bahnhof Meidling nach Norden zu fahren. In der Früh, wenn hunderte Schülerinnen und Schüler im Wagen dicht gedrängt am Weg sind. Ich habe drei Schüler, offensichtlich miteinander „befreundet”, dabei beobachtet, wie sie ihre Handys aus den Taschen geholt haben, in atemberaubendem Tempo kurz TikTok geöffnet, irgendwelche Videos gescrollt, dann die App geschlossen, nächste App geöffnet, kurz gescrollt, Handy weggesteckt haben, um die ganze Sache zehn Sekunden später zu wiederholen. Wieder und wieder. Noch beim Aussteigen, Handys in der Hand, Augen auf die Geräte gerichtet. 

Die australische Regierung hat nun ein Social Media Verbot für Jugendliche unter 16 Jahren beschlossen. Nach massivem Widerstand der Plattformen. Andere Länder beginnen, ebenso darüber nachzudenken. In England gibt es bereits viele Bewegungen und Vereine, die dieses Thema verfolgen. 

Seit 2007, als die sozialen Medien über uns hereingefallen sind, und damit begonnen haben, die verwundbaren Belohnungssysteme der ältesten Teile des Gehirns zu erobern, haben die Anzahl der depressiven Erkrankungen, die suizidalen Gedanken und andere mentale Probleme bei Jugendlichen, sprunghaft zugenommen. 

Mit der künstlichen Intelligenz, den massenhaften automatisierten Falschnachrichten- Accounts und zusätzlichen Belohnungssystemen auf chinesischen Shoppingportalen ist nun ein Punkt erreicht, wo offensichtlich Handlungsbedarf gegeben ist.

Wer ein Kind, muss ja nicht einmal ein Jugendlicher sein, zu Hause hat, weiß, wie schwierig das Thema ist. Ganz abschotten von der Welt soll man Kinder nicht, denn wer in einer Parallelwelt aufwächst, läuft Gefahr, später erst recht in das zu kippen, was er oder sie noch nie gesehen hat. Aber wo ist die Grenze? 

Welches Vorbild geben wir Erwachsenen eigentlich ab?

Wenn ich Freitagabend bei der Karatestunde meines Sohnes zusehe, bin ich der einzige der anwesenden Elternteile, der tatsächlich zusieht. Alle anderen? Die scrollen, eineinhalb Stunden lang. 

Hier noch das verstörendste Bild, das ich seit langem gesehen habe. Eine Touristin, die sich von ihrem Freund fotografieren lässt. In sexy Pose. Vor den Toren des ehemaligen Konzentrationslagers in  Auschwitz.

Termine

3. Dezember, 19.00
Gremiumssitzung, wie immer im Speiseraum der Waldorfschule Graz St. Peter

14.Jänner, 19.00
Gremiumsitzung (Ort: siehe oben)

23.Jänner, ab 17.30 (ab da ist der Tisch reserviert und jemand vor Ort.)
Solako Stammtisch, Cafe Erde
Da es ein Stammtisch ist, gibt es keine genaue Beginnzeit)
Solako Stammtisch, Cafe Erde.
An diesem ersten Stammtisch im neuen Kalenderjahr laden wir alle neuen Teilhaberinnen und Teilhaber ein, zum Stammtisch zu kommen. So können wir uns gegenseitig ein wenig besser kennenlernen und ihr erfährt allerlei Wissenswertes über den Verein und die Höfe.